Bericht zur Tour
Autor
Walter Geering
Erstellt am
12.03.2022 20:26
Letzte Änderung
12.03.2022 20:27
Tourenbericht

SAC-Skitourenwoche Matrei im Osttirol (Hohe Tauern) vom 27.02. bis 05.03.2022

Unser bewährter Bergführer Hubert war in einer Skitourenwoche mit seinen Gästen in Griechenland im Schneetreiben stecken geblieben und konnte deshalb nicht rechtzeitig zu uns ins Osttirol zurückkommen. So sprang sein Bergführerkollege Felix in die Bresche und führte uns am ersten Tourentag ab dem Matreier Tauernhaus 1512 m.ü.M. zum vorgesehenen Tagesziel zur Dichtenscharte (2692 m.ü.M.).
Mit zunehmender Höhe wurde es zunehmend stürmisch, so dass wir wenig unterhalb der Scharte den Aufstieg abbrachen, um im Windschatten eine passable Neuschneeabfahrt zu geniessen.
Am Dienstag flog Hubert aus Griechenland ein, leider ohne Schnee im Gepäck! Er führte uns im Kalstal auf die Graue Scharte 2971 (m.ü.M.) Der Sesselbahn sei Dank konnten wir einige Höhenmeter sparen. Durch ein idyllisches Hochtal gelangten wir zum steilen Gipfelanstieg. Belohnt wurden wir mit einer prächtigen Rundsicht zum Grossvenediger und mit dem Blicken auf die an den Südhängen grasenden Gämsen.
Am Mittwoch wechselten wir wiederum Himmelsrichtung und Tal - Hubert chauffierte uns mit seinem Globo-Alpin Bus zum Wallfahrtsort Mariahilf (1422 m.ü.M) im Defereggental. Zuerst schoben wir unsere Bretter über eine eisige Rodelbahn, dann durch eine enge Schlucht, um über einen sich weitenden Kessel in immer angenehmer Steigung zur Hochkreuzspitze (2739 m.ü.M.) zu gelangen. Die Abfahrt war meist genussvoll, von Presspulver bis Hartschnee. In der Jausestation der Rodelbahn trafen wir unsere Freunde von der Gruppe B und schmausten mit Heisshunger gemeinsam leckeren Kaiserschmarren.
Donnerstags reisten wir wieder mit Hubert’s Bus zur Lucknerhausstrasse (1910 m.ü.M)., einem Seitental des Kalstals. In angenehmer Steigung ging’s hinauf zur Glorer Hütte (2651 m.ü.M.). Überall waren die Bergkämme und -flanken sehr stark ausgeapert, der Schnee hart und die Harscheisen blieben angeschnallt. Unterwegs rettete Hubert mit elegantem Hechtsprung noch einen munter den Hang talwärts hüpfenden Helm eines Vorgängers. Wegen der knappen Schneedecke auf der Südseite entschied Hubert, den Glatzschneid (2910 m.ü.M.) durch die steile Gipfelflanke von Nordosten her zu ersteigen. So konnten wir wieder mal Spitzkehren nahe am Limit üben. Steil war dann auch die Abfahrt ganz in der Nähe der Aufstiegsroute. Wir schlotterten mit den Knien, rutschten aber kontrolliert und unter vollster Konzentration ab. Als Belohnung gab es anschliessend einen schönen Tiefschneehang abzuwedeln, einen Einkehrschwung in der Glorerhütte und eine lange Hartschnee-Skiroutenabfahrt (mit gratis Oberschenkel-Massage) bis direkt zu unserem Bus.
Am Freitag brachte uns Hubert wiederum mit dem Bus (dessen Schiebetüre wir mittlerweile gut zu bedienen wussten!) zum Südportal des Tauerntunnels auf 1512 m.ü.M.. Auf knapper und harter Schneedecke mit Harscheisen ging’s über einige Stufen und angenehmer Steigung zum Hochgaser (2922 m.ü.M.), direkt senkrecht und hoch über dem Nordportal des Tauerntunnels. Huberts Adleraugen scannten schon beim Aufstieg die besten Abfahrtshänge. So konnten wir einige Super Pulverschneehänge geniessen und bis zum Matreier Tauernhaus abschwingen.
Mit seiner herzlichen und umsichtigen Art hat unserer Tourenleiter Walter Geering für stets gute Stimmung gesorgt. Kulinarisch hat uns die fesche Chefin, Frau Radetzky, mit ihrem fröhlichen und eingespielten Team im Hotel Hinteregger verwöhnt – insgesamt konnten wir eine perfekte Tourenwoche bei fast ausschliesslich stahlblauem Himmel geniessen!
Max Roth, 11.03.2022