Bericht zur Tour
Autor
Felix Betschon
Erstellt am
09.05.2019 23:13
Letzte Änderung
09.05.2019 23:13
Tourenbericht

Die Wetterprognose für den Sonntag, den 5.5.19, für Fionnay sagten ca. 5-20cm Neuschnee, für die anschliessenden beiden Tage schönes Wetter voraus. Die Lawinensituation in der Tourenregion war mit "mässig" angesagt. Deshalb verlegten wir die Tour um 3 Tage vor.
Als wir jeodoch am Sonntag Morgen aus dem Alpentaxi in Fionnay stiegen, hatte es schon 20cm Neuschnee und es schneite stark. Nach einer Stunde Aufstieg Richtung Cab. Pannosière mussten wir leider umkehren. Mittlerweile hatte es ca. 50cm Neuschnee. Darunter stellten wir eine dünne Kruste fest unter der sich wiederum eine griesige Schnee-Masse befand. Zusammen mit der schlechten Sicht und dem anhaltenden Schneefall empfanden wir die Weiterführung der Tour als zu heikel.
Während einem wärmendem Fondue in Fionnay evaluierten wir mögliche Alternativen. Es zeigte sich, dass die weiter östlichen Walliser Alpen praktisch kein Schnee bekommen haben (was der Wettervorhersage entsprach). Wir machten viele Telefone in verschiedenste Hütten. Die waren aber trotz der immer noch guten Skitourenverhältnissen schon geschlossen. Es blieb uns praktisch nur noch die Monte Rosa Hütte.
Somit fuhren wir mit dem Zug nach Zermatt, wo wir in der Jugi übernachteten.
Am nächsten Tag (Montag, 6.5.19) fuhren wir mit der ersten Bahn auf das kleine Matterhorn. Von dort ging es bei besten Bedingungen zum Pollux (4093m), den wir ohne grosse Schwierigkeiten (ausser vielleicht die Höhenluft) bestiegen. Leider war es recht kalt und der Wind zügig, so dass wir trotz des schönen Panoramas schnell wieder zum Skidepot abstiegen. Die Abfahrt erfolgte via Schwarztor. 1500 Höhenmeter - oben Pulver, unten feinster Firn - unsere Skitourenherzen jauchzten!
Rechtzeitig zum Abendessen trafen wir dann in der Monte Rosa Hütte ein.
Aufgrund der wieder schlechteren Wettervorhersage für die Folgetage entschieden wir uns am Dienstag, uns auf den Nachhauseweg zu machen. Dazu bestiegen wir aber noch die Cima di Jazzi (3796m). Um 0500 Uhr verliessen wir die Hütte bei beginnender Dämmerung. Dank dem weiterhin guten Wetter konnten wir die unglaublich eindrückliche Morgenstimmung umrahmt von den gewaltigen 4000ern während dem Aufstieg geniessen.
Oben war es wiederum kalt und windig, so dass wir uns schnell für die Abfahrt bereit machten. Zudem freuten wir uns auf das Highlight - die Abfahrt via Findelgletscher nach Zermatt. Der Schnee dazu war optimal: oben wiederum Pulver und unten Firn wie auf der Piste, welcher sogar aggressive, weite Carving-Schwünge zuliess!
Somit genossen wir, trotzdem dass der Grand Combin nicht möglich war, zwei super-schöne Skitourentage im Monte Rosa Gebiet. Müde, aber überglücklich fuhren wir wieder nach St. Gallen zurück.
Vielen Dank an unseren Bergführer Markus Kühnis, der uns super betreute!