Bericht zur Tour
Autor
Reto Fritsche
Erstellt am
22.04.2018 21:33
Letzte Änderung
22.04.2018 21:34
Tourenbericht

Am Samstagmorgen um halb sieben waren wir bereits unterwegs mit dem Zug nach Disentis, wo wir uns dann mit dem Skilift auf 2800 M.ü.M schleppen liessen. Dort montierten wir unsere Felle und los gings auf den Oberalpstock, welchen wir bei schönstem Wetter und fast schon sommerlichen Temperaturen erreichten. Danach fuhren wir ins Val Cavardiras ab und gelangten nach einem kurzen Aufstieg auf die Alp Russein.
Dank den Erfahrungen unseres zweiten Tourenleiters Urs Graf (der schon vor 30 Jahren dort übernachtet hat) fanden wir eine Bleibe für die Nacht- im Stall einer Alphütte. Alle anderen SAC-Hütten in der Umgebung waren schon längst ausgebucht. Zum Znacht gab’s Polenta mit Pilz-Rahm-Sauce und Reibkäse, welche mit unserem Campingkocher zubereitet wurde.
Am nächsten Morgen war früh Tagwache, damit wir um etwa fünf Uhr aufbrechen konnten. So ging es zuerst gemütlich und noch im Stirnlampenlicht das Val Russein hinauf, bevor wir im dann Zickzack einen mächtigen Hang hinaufstiegen; wobei die Skier die letzten und steilsten paar Metern getragen werden mussten. Als nächstes nahmen wir die Porta da Gliems in Angriff, wo uns ein starker bissiger Wind begrüsste. Kurz darauf trat auch der Tödi ins Blickfeld und wir arbeiteten uns nun doch schon etwas erschöpft die letzten paar hundert Höhenmeter hinauf.
Bei der Ankunft auf dem Gipfel um etwa 12:15 Uhr schien grösstenteils die Sonne, doch aufgrund des Saharastaubs war die Sicht etwas getrübt. Leider wehte auch auf dem höchsten Punkt, dem Piz Russein (3614 M.ü.M), ein kräftiger Wind, welcher kein längeres Verweilen zuliess.
Nach kurzer Zeit fuhren wir in kleinen Gruppen den Gipfelhang hinab und warteten oberhalb der Porta.
Danach fuhren wir, im inzwischen von der Sonne bereits etwas aufgeweichten Schnee, wieder über die Porta da Gliems ins Val Russein hinunter zum zurückgelassenen Material im Alpschuppen.
Die Schlussabfahrt führte vorbei am Stausee Barcuns und einigen mächtigen Lawinenkegeln. Leider waren wir aufgrund des fehlenden Schnees unterhalb von etwa 1200 M.ü.M gezwungen, uns mit dem Alpentaxi die letzten Kilometer nach Disentis chauffieren zu lassen, bevor wir dann schlussendlich die Heimreise antraten.

Reto Fritsche, David Stäger