Bericht zur Tour
Autor
Bea Walti
Erstellt am
26.09.2016 9:24
Letzte Änderung
26.09.2016 19:46
Tourenbericht

Dienstag, Dagro – Val Malvaglia – Passo del Laghetto – Capanna Adula UTOE
Bei herrlichem Wetter begrüsste der Tourenleiter Othmar Urscheler uns vier Teilnehmer bei der Talstation Dagro bei Malvaglia Filovia. Nach einiger Überzeugungsarbeit von Othmar liess uns die Bahnwärterin ausser fahrplanmässig auf den Berg hochfahren. Nach kurzer Trinkpause in der herzigen Alpwirtschaft liefen wir los durch das Val Malvaglia. Ein herrlicher ca. 10 km langer Naturweg mit zahlreichen Infotafeln zu Fauna und Flora führte uns durch das Tal vorbei an gepflegten Weilern bis zur Alpe Quarnei und hinauf zur Capanna Quarnei, wo wir noch einen Halt einlegten. Da die Grenze zu Graubünden doch nicht allzu weit entfernt ist, kreierte der Wirt kurzum eine neue Suppenkombination, nämlich eine Gersten/Minestrone Suppe, etwas gewöhnungsbedürftig. Trotzdem gestärkt nahmen wir die nächsten 500 Höhenmeter zum Passo del Laghetto in Angriff, recht stotzig, aber zügig erreichten wir den Pass und weiter ging der Abstieg zur Capanna Adula UTOE. Mit unserer unerwarteten Ankunft verdoppelten wir die Hüttenstatistik und die Hüttenwartin Simone empfing uns trotzdem sehr herzlich und unkompliziert. Sie zauberte uns ein ausgezeichnetes Nachtessen hin und liess uns unser Nachtlager komfortabel einrichten.

Mittwoch, Rheinwaldhorn – Läntalücke - Zapporthütte
Nach dem feinen Frühstück starteten wir um 7.30 Uhr Richtung Rheinwaldhorn. Wir umgingen die Steinschlag gefährdete Zone und am Vad di Bresciana montierten wir die Steigeisen und steuerten auf dem trittfesten Schnee auf den Gipfel zu. Nach 4 Stunden genossen wir die herrliche Aussicht vom höchsten Berggipfel im Tessin auf 3402 m bei angenehmen Temperaturen. Am Seil stiegen wir den Läntagletscher hinunter. Der Übergang zur Läntalücke führte uns sodann ca. 1 ½ St. über den Grat in einer langen Blockkletterei und erforderte einige Konzentration. Endlich angekommen, erblickten wir die Talsenke mit dem jungen Hinterrhein. Anschliessend suchten wir den Weg ca. 1100 Höhenmeter hinunter den spärlichen Steinmannli –Markierungen entlang über die Wiesen und Felsbänder runter ins Tal. Lilly ergänzte die wenigen Steinmannli-Wegzeichen meist mit einem zusätzlichen Stein für die nächsten Wanderer. Endlich nach ca. 7 Wanderstunden entpuppte sich die Fata Morgana tatsächlich als die ersehnte SAC Zapporthütte, die vor allem vom Militär für Übernachtungen und Verpflegung benutzt wird. Der Hüttenwart Martin wartete mit einem feinen Raclette auf uns und nach einem Pflümli aus dem Tessin von Othmar versanken wir begleitet vom Rauschen des Baches in einen tiefen Schlaf.

Donnerstag, Canallücke – Zervreilasee – Vals
Die letzte Wanderetappe führte uns mit einem steilen Aufstieg von ca. 600 Höhenmetern auf blau-weiss gekennzeichnetem Weg zur Canallücke auf 2839 m. Auch wieder bei herrlichem Bergwetter und guter Weitsicht genossen wir den Rundblick über die Tessiner- und Bündneralpen. Der Abstieg ins Canaltal ging zuerst durchs Geröll und später durch Abhänge und Wiesen, wo viele Schafe, bewacht von Hirtenhunden, weideten. Der Weg nach Zervreila zog sich dahin und wir wanderten in meditativer Stimmung und dem Blöken der Schafe zuhörend hinunter. Othmar unterbrach plötzlich unsere Gedanken, indem er uns auf eine Schlange aufmerksam machte, die den Weg kreuzte. Kurz vor Zervreila verabschiedete sich die Schreiberin in aller Eile, da ihr Ehemann auf einem Stein am Fluss wartete und die restliche Gruppe den Bus um 15.00 Uhr erreichen musste.
Es war eine wunderschöne, abwechslungsreiche Wanderung in einsamer Gegend und wunderbarer, fast unberührter Natur. Nicht zuletzt, danke an die Seilträger Jean-Pierre, Sigisbert und auch Lilly und ganz herzlichen Dank an unserem Tourenleiter Othmar Urscheler für die drei Tourentage in seiner Wahlheimat, dem Tessin.

Tourenleiter: Othmar Urscheler;
Teilnehmer: Lilly und Jean-Pierre Jetzer, Sigisbert Maissen, Bea Walti

Text: Bea Walti