Tourengruppe
Senioren
Aktive
Tourenstatus
Durchgeführt
Datum
10.7.2017 - 11.7.2017 [Mo.-Di.]
Anmeldung ab
01.06.2017
Anmeldeschluss
06.07.2017
TourenleiterIn
Marianne Seeger
Tourencode
AW/B/T4
Untertitel

Auf der imposanten Hängebrücke Tiefblicke ins Val Sementina wagen und abends in der Capanna Mognone den Sonnenuntergang mit Blick auf den Lago Maggiore geniessen

Beschreibung

1. Tag: St.Gallen ab 06.42 über Zürich nach Monte Carasso Funivia Mornera. Aufstieg über San Bernardo zur Hängebrücke und anschliessend zur Capanna Mognone. Uebernachtung in der Selbstversorgerhütte.
2. Tag: Wanderung zur Alpe Moriscolo und anschliessend auf der alpinen Route über die Cima di Moriscolo zur Alpe Albagno und Abstieg nach Mornera. Talfahrt mit Seilbahn. Heimfahrt.
Beschränkte Teilnehmerzahl.

Auskunft
Infoblatt am Vortag der Tour
Fahrplan
St. Gallen ab 06.42 über Zürich nach Monte Carasso
Billet lösen
Wohnort - Monte Carasso Funivia Mornera retour
Verkehrsmittel
ÖV
Rückreise (geplant)
offen
Ausrüstung
Alpinwanderausrüstung. Stöcke empfohlen.
Zeitrahmen
1. Tag: 5-6 Std. 2.Tag: 6 Std.
Höhendifferenz
1. Tag: ↑1370Hm ↓230Hm. 2. Tag: ↑830Hm ↓950Hm
Verpflegung
Zwischenverpflegung aus dem Rucksack. Für Nachtessen und Frühstücksgetränk wird gesorgt.
Unterkunft
Capanna Mognone.Selbstversorgerhütte.
Sonstige Kosten
Seilbahn Mornera

Tessiner Alpin- und Bergwanderung

Autor
Paul Frei
Erstellt am
13.07.2017 19:22
Letzte Änderung
15.07.2017 12:50
Tourenbericht

In Erstfeld war das Wetter noch verhangen und leichte Skepsis kam auf, ob die Tour wie beschrieben auch durchgeführt werden könnte. Das 2-tägige Wetterglück zeigte sich aber gleich beim Tunnelausgang in Biasca. Ein hörbares «Aaah» ging quer durch das Abteil: südlich blau strahlender Himmel. Die Kehrseite spürten wir aber ebenso rasch. Im Tal unten - Ausgangspunkt war die Talstation der Seilbahn Monte Carasso - dampfte es beinahe, so düppig war das Wetter. Trotzdem blieb Gondel Gondel und wir marschierten über San Bernardo zur Hängebrücke Ponte Tibetano Carasc. Seilbahn und Touristenattraktion machten es aus, dass höfliche Ostschweizer ca. 2 km lang recht häufig Buon Giorno wünschten. Mit zunehmender Steilheit leerte sich das Gelände aber rasch. Die Tourenleiterin Marianne führte uns vorsorglich von Wasserstelle zu Wasserstelle hinauf und hinauf. Die Hitze war dermassen, dass der erfahrene Alex nach dem Mittagshalt seinen Sitz-Felsen ansah und meinte, normalerweise feuchte der Fels Hosen, hier aber sei es umgekehrt. Im folgenden Aufstieg durchquerten wir ein Stück Tessiner Kulturgeschichte. Rundherum war ehemaliges Berglandwirtschaftsland vergandet und von Birken, Farnen und weiter unten auch von wilden Kastanien überwachsen. Dafür sind die Rusticis tadellos und mit viel Liebe zum Detail restauriert. Würden die Zeiten ändern, so wäre die Rekultivierung der Wildnis von einer perfekten Infrastruktur aus möglich.

Gegen 16.00 Uhr sahen wir die Dachspitze der Capanna Mognone, in der wir übernachteten. Andreas erwartete uns bereits mit exzellentem Tee, hergestellt nach eigenem Rezept mit aus Ägypten importiertem Weissichnichtwas. Er war auch der verdienstvolle Koch der Spaghetti Napoli, während Marianne speziell für den Geburtstagsjubilar Alex ihren superben Zitronenkuchen ausgab. Noch etwas zur Nächtigung: Die «Hütten» der Tessiner Kollegen sind den Sommer über offen für alle und sie sind überaus gut unterhalten und reichhaltig ausgerüstet (unsere: Gas/Elektrizität/Dusche im Haus etc.). Die am nächsten Tag angelaufene Capanna Albagno übertraf diese erste Erfahrung sogar noch. Ein komfortables, liebenswürdig eingerichtetes Refugium, in dem es sich wohl ergehen lässt. Der Tessiner Jägerschaft, die in Fronarbeit den Hüttenunterhalt besorgt, danken wir herzlichst für ihre Gastfreundschaft. Wer sich eine Tessin-Tour überlegt, bedenke aber, dass im September Jagd ist und sich ein anderer Monat gewiss besser für Übernachtungen eignet.

Kurz nach unserer Ankunft am ersten Tag verschlechterte sich übrigens das Wetter massivst. Es gewitterte und dichte Nebelfelder zogen auf. Drinnen studierten und spekulierten wir Teilnehmer über verschiedene Wetter- und Radarseiten. Es gab welche, die für den nächsten Tag schon früh schlimmes Gelb für schwere Regenschauer behaupteten und solche, die erst gegen Abend etwas Nass anzeigten. Wie immer, modernste Technik hin oder her, lief es schlussendlich auf Abwarten hinaus. Der frühe Morgen war dann schlicht blau und wir konnten um 07.00 Uhr die wundervolle aber auch anstrengende Bergwanderung wie geplant fortsetzen und beenden: Über die Alpe stiegen wir auf den Cima di Moriscolo und benutzten den Alpinwanderweg zur Capanna Albagno. Beim Abstieg nach Mornera sahen wir kurz nach der Hütte an einem langgestreckten Stück Felszack den Klettersteig mit diversen Schwierigkeitsgraden. Diese «Via ferrata» sah enorm einladend aus, lag aber nicht mehr drin. Für die Kniegelenke gab es dafür noch einen krönenden Abschluss. Ohne Reue benutzten wir die Kabinenseilbahn und liessen uns zum Ausgangspunkt zurückgondeln. Und siehe da: Exakt auf dem Vorplatz des Bahnhofs Bellinzona war es dann soweit und erste Regentropfen fielen. Glück gehabt. Alles andere wäre auch sehr schade gewesen, denn eine solche Tour muss einfach fertiggemacht werden. Ich schliesse und bedanke mich im Namen der Teilnehmer/-innen nochmals bei unserer Tourenleiterin Marianne, die alles so gut managte und der deshalb selbst das Wetter die Stange hielt.

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